Zum Inhalt springen

Trauerbegleiter:in werden

Siebenteilige Ausbildung 2025–2026

Was tun Trauerbegleiter:innen?

Nach dem Tod eines nahestehenden Menschen muss das Leben für die Angehörigen weitergehen. Oft sind es Trauerbegleiter:innen, die an diesem kritischen Punkt helfen, denn sie tun genau, was das Wort sagt: Sie begleiten einen Menschen in seiner Trauer.

Nicht über die Trauer hinweg gehen, nicht darüber hinweg helfen, sondern gemeinsam hindurch gehen – darum geht es in der Trauerbegleitung. Die Qualität von Trauerbegleiter:innen ist, dass sie sich eine Zeit lang in den Dienst eines trauernden Menschen stellen und persönlich ansprechbar sind, ohne den nötigen inneren Abstand zu verlieren.

Kurzer Einblick in die Ausbildung

Der persönliche Kontakt zum trauernden Menschen ist in der Trauerbegleitung der Schlüssel für einen gelingenden Begleitungsprozess. Viel Raum erhält in der Ausbildung daher die zentrale Frage: Wie gestalte ich als Trauerbegleiterin, als Trauerbegleiter diese wichtige Beziehungsebene? Da steht das Gespräch natürlich an erster Stelle. Die Ausbildung vermittelt wichtige Kenntnisse der Gesprächsführung und bietet den Teilnehmenden in praktischen Gesprächsübungen die Möglichkeit, sich selbst auszuprobieren und zu reflektieren. Die Teilnehmenden lernen, wie sie auch nonverbale Kommunikation unterstützend einsetzen können, denn nicht immer müssen es Worte sein – manchmal sind es auch Gesten, Symbole, Zeichnungen und Bilder, Texte oder Lieder, die helfen. 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer reflektieren auch ihre eigenen Erfahrungen, denn nur wer bereit ist, sich auf sehr persönliche Weise selbst mit dem Themenkreis Sterben, Tod und Trauer auseinanderzusetzen, kann einem trauernden Menschen anschließend eine wirkliche Hilfe und Unterstützung sein. Ein:e Trauerbegleiter:in, die:der im Gespräch mit einem Trauernden von eigener unbearbeiteter Trauer überrascht und umgeworfen wird, ist keine Hilfe – ganz im Gegenteil. Die Ausbildung beginnt also mit einem Blick auf die eigene Biografie: Welche Trauererfahrungen hat jeder und jede bereits selbst gemacht? Wie ist sie oder er damit umgegangen? Welche Spuren hat die Erfahrung von Verlust und Trauer im eigenen Leben hinterlassen? 

Darüber hinaus vermittelt die Ausbildung fundiertes Wissen zu Trauertheorien und -modellen unter Berücksichtigung neuester Trauerforschung, schlüsselt die psychologischen Dimensionen von Traueranlässen auf, erläutert biblisch-theologische und gesellschaftlich-kulturelle Kontexte von Trauer und befasst sich mit Bestattungs- und Friedhofskultur. Zu speziellen Themen werden externe Fachreferent:innen, z.B. aus Hospizdienst oder Bestattungsunternehmen, hinzugezogen.

Da sein – Zuhören – Mitgehen

Ziel dieser Ausbildung ist es, Menschen auf dem Weg durch ihren Verlustschmerz hindurch zu neuen Perspektiven, neuer Lebenshoffnung, Gelassenheit und Freude zu begleiten. Die Ausbildung zur Trauerbegleiterin/zum Trauerbegleiter ist person-, gruppen- und prozessorientiert. Sie ist getragen von der Spiritualität eines christlichen Menschenbildes.

Der Wissenserwerb wird unterstützt durch Fachliteratur und entsprechende Medien. Spezielle Themen werden von speziell qualifizierten Referentinnen und Referenten vermittelt. Regionale Lerngruppen sind fester Bestandteil der Ausbildung. Ziel der Ausbildung ist die Vermittlung von:

Fachkompetenz

  • Grundwissen um Trauervorgänge und -prozesse 
  • Abgrenzungen gegenüber Beratung, Therapie
  • Fähigkeit zur Auftragsklärung und Gestaltung der Trauerbegleitung
  • Christliches Menschenbild und theologische Grundkenntnisse im Kontext von Trauer
     

Selbstkompetenz

  • Respekt vor der Person, Freiheit und religiösen 
  • Haltung des trauernden Menschen
  • Fähigkeit zur Selbst- und Rollenreflexion
  • Sorge für den anderen und für sich selbst
     

Handlungskompetenz

  • Räume, Orte, Rituale für den Ausdruck von Trauer anbieten können
  • hilfreiche Gespräche führen können
  • Prozesse der Begleitung gestalten können
  • mit Ressourcen und Grenzen umgehen können
     

Bundesverband Trauerbegleitung e.V.
2014 hat der Bundesverband Trauerbegleitung e.V. unsere Ausbildung zur Trauerbegleitung als »Große Basisqualifizierung (grBQ)« anerkannt. Die siebenteilige Ausbildung entspricht damit den Qualitätsstandards für Erwachsenentrauerbegleitung des Bundesverbands. Sie erstreckt sich über ein Jahr und schließt nach 254 Unterrichtsstunden mit einer schriftlichen Abschlussarbeit und einem Kolloquium ab.

Die Ausbildung ist nicht geeignet für Menschen, die selbst in akuten, tiefgreifenden Verlust- und Trauersituationen sind.

Termine und Themen

◼ Biografische Zugänge
Mo, 17.11.2025, 10:00 Uhr bis Fr, 21.11.2025, 13:00 Uhr
Dieser Kursteil ist einzeln zu buchen. Anschließend entscheiden die Teilnehmenden, ob sie sich verbindlich für die gesamte Ausbildung anmelden.

◼ Biblische / Spirituelle Zugänge
Fr, 09.01.2026, 10:00 Uhr bis So, 11.01.2026, 13:00 Uhr

◼ Gesellschaftliche Kontexte
Di, 24.03.2026, 10:00 Uhr bis Fr, 27.03.2026, 13:00 Uhr

◼ Psychologische Hintergründe
Di, 19.05.2026, 10:00 Uhr bis Fr, 22.05.2026, 13:00 Uhr 

◼ Kommunikation
Di, 25.08.2026, 10:00 Uhr bis Fr, 28.08.2026, 13:00 Uhr 

◼ Kreative Methoden
Di, 06.10.2026, 10:00 Uhr bis Fr, 09.10.2026, 13:00 Uhr 

◼ Abschlusskolloquium
Di, 24.11.2026, 10:00 Uhr bis Do, 26.11.2026, 13:00 Uhr 

Organisatorisches

VORAUSSETZUNGEN
◼ Mindestalter 24 Jahre 
◼ Bereitschaft zur Selbsterfahrung
◼ Psychische Belastbarkeit
◼ Grundfähigkeiten zur Arbeit mit Trauernden
◼ Respekt vor Menschen verschiedener Weltanschauungen

ANMELDEVERFAHREN 
Nach der Anmeldung werden Interessierten weitere Informationen und ein Fragebogen zugesandt, der vor Kursbeginn zurückzusenden ist. Am Ende des ersten Kursteils, der dem Kennenlernen und der Motivationsklärung dient, erfolgt die verbindliche Anmeldung zur gesamten Ausbildung durch Abschluss eines Ausbildungsvertrages.

ZERTIFIKAT Voraussetzungen
◼ Verfassen einer schriftlichen Arbeit über das eigene Begleitkonzept
◼ Erfüllung der formalen und strukturellen Rahmenbedingungen (Teilnahme an Kurseinheiten, Lerngruppen, Einzelgespräche, Abschlusskolloquium)
◼ Empfehlung durch die Kursleitung

BILDUNGSURLAUB
Für diese Ausbildung kann Bildungsurlaub beantragt werden.

KURSLEITUNG
Br. Andreas Brands ofm Supervisor, Coach (ISC), Stellvertretender Leiter von Haus Ohrbeck
Katharina Maria Frönd Diplom-Theologin, Systemische Beraterin und Therapeutin (SG), Trauerbegleiterin (BVT) mit Schwerpunkt Kinder, Jugendliche und Familien, Systemische Supervisorin i.Q.
externe Fachreferent:innen zu Schwerpunktthemen

GESAMTKOSTEN
Kursgebühr, Materialien, Verpflegung und Unterkunft

  • 3.920 € Einzelzimmer mit Dusche/WC
  • 3.620 € Einzelzimmer mit Dusche/WC auf der Etage (Dusche und WC befinden sich in der Nähe des Zimmers und werden mit maximal 3 Personen geteilt.)
  • 3.620 € Doppelzimmer mit Dusche/WC (pro Person)
     

Die Gesamtkosten sind zahlbar je Kursteil:

  • Teil 1: 740 € EZ D/WC, 680 € EZ bzw. DZ D/WC (p.P.)
  • Teil 2: 490 € EZ D/WC, 460 € EZ bzw. DZ D/WC (p.P.)
  • Teil 3–6: jeweils 550 € EZ D/WC, 505 € EZ bzw. DZ D/WC (p.P.)
  • Teil 7: 490 € EZ D/WC, 460 € EZ bzw. DZ D/WC (p.P.)