Kurz vorgestellt: Stefanie Lübbers, Referentin
Emsländische Zeltlager, eine Lagerfeuergitarre namens Roswitha und die Losgelassenheit – das sind wichtige Stichworte im Leben von Stefanie Lübbers, aber mal der Reihe nach...
Pastoralreferentin werden – das ist das Ziel, mit dem Stefanie Lübbers ihr Studium der Katholischen Theologie in Münster beginnt. Und genau so kommt es: Nach dem Studium absolviert sie ihre dreijährige Pastoralausbildung zur Pastoralreferentin in einer Kirchengemeinde in Lingen. Danach folgen andere Orte und Aufgaben: In Sögel ist sie ab 2008 in der Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth Referentin für den Schwerpunkt Jugend und Musik. 2012 wechselt sie als Jugendreferentin ins Dekanatsjugendbüro in Bremen. Nach Osnabrück kommt sie 2016: Hier arbeitet sie mit halber Stelle im Seelsorgeamt, Schwerpunkt Liturgische Bildung in der Schnittfläche mit Musik, und mit halber Stelle als Elternzeitvertretung zuerst im Diözesanjugendamt, nach Ende der Elternzeitvertretung in einer Pfarreiengemeinschaft in Georgsmarienhütte.
»Im Bildungshaus arbeite ich mit dem ganzen Menschen.«
Als Ko-Referentin hat Stefanie Lübbers in den vergangenen Jahren bereits bei vielen Veranstaltungen mitgearbeitet, die Haus Ohrbeck in Kooperation mit dem Bistum Osnabrück durchführt, darunter Fortbildungen für Küster:innen und Ausbildungen für Wort-Gottesdienst-Leiter:innen. Seit März 2023 ist sie hauptamtlich Referentin in Haus Ohrbeck, hat aber trotzdem mehr als nur »die Seite gewechselt«: Es ist das Konzept Bildungshaus, das sie reizt: »Im Bildungshaus greift alles ineinander und alles ist wichtig: Wie man begrüßt wird, wie der Kaffee schmeckt, wie einem das Zimmer gefällt… Das führt mir jeden Tag vor Augen, dass der Mensch eine Einheit aus vielen Dingen ist und dass der Mensch nicht nur Kirche ist, sondern auch Essen und Schlafen und Lernen und Freizeit – das gefällt mir sehr.« Der ganzheitliche Aspekt von Bildungsarbeit steht für Stefanie Lübbers im Mittelpunkt: Insbesondere bei mehrteiligen Ausbildungen, die über ein Jahr oder länger laufen, bedeutet das für sie als Referentin auch, Teilnehmende in einem (oft auch persönlichen) Prozess von Entwicklung und Veränderung zu begleiten.
»Die Musik – die ist irgendwie ein Geschenk.«
Wer Stefanie Lübbers’ musikalisches Können, Wissen und Gespür kennt, würde auf ein musizierendes Elternhaus tippen, auf Musikunterricht seit Kindertagen – aber es ist ganz anders: Alles beginnt mit Roswitha, der Lagerfeuergitarre in einem emsländischen Zeltlager… Anfangs ist es die Gitarre, dann machen Stefanie Lübbers auch andere Instrumente neugierig: Sie probiert sie – buchstäblich – spielerisch aus, sie experimentiert und bringt sich den Umgang autodidaktisch bei. »Und Singen«, sagt sie, »Singen geht sowieso nur übers Tun.« Ja, wir wissen, was sie meint, denn das mit dem »Tun« erleben wir in Haus Ohrbeck, wenn es plötzlich aus dem Kopierraum oder über den Flur singt und pfeift... Stefanie Lübbers’ Interesse gilt insbesondere dem neuen geistlichen Lied und der christlichen Popularmusik. »Ich singe auch gerne Bachmotetten oder andere klassische Stücke, aber für mich ist wichtig, dass es auch Musik in einer Sprache gibt, die mich heute erreicht und die mich in meinen heutigen Lebensbezügen abholt.«
Leidenschaft für gute gottesdienstliche Feiern und gute geistliche Inhalte
In ihrem ersten Zeltlager, sie kann gerade mal lesen, wird Stefanie Lübbers gefragt, ob sie für den Gottesdienst – »draußen, mit Butterbrot und Traubensaft« – einen passenden Text suchen und vorlesen kann. Sie macht sich auf die Suche und findet: den Kleinen Prinzen, damals längst nicht so bekannt wie heute und besonders für eine Achtjährige ein echter Fund. Nach dem Gottesdienst hört sie, sie habe schön vorgelesen – und rückt entschieden gerade: »Es geht doch gar nicht darum, dass ich schön vorgelesen habe, es geht doch darum, was ich vorgelesen habe!« Worum es schon hier im Kern geht, formuliert die Erwachsene heute so: »Ich habe eine Leidenschaft für gute gottesdienstliche Feiern und gute geistliche Inhalte.« Damals wie heute ist es ihr ein Anliegen, Inhalte und Formen zu finden und anzubieten, die mit dem eigenen Leben zu tun haben und die deshalb wirklich berühren und Menschen erreichen können.
Die Losgelassenheit
Losgelassenheit – das ist ein Begriff, mit dem Stefanie Lübbers viel anfangen kann. Sie erklärt, was es damit auf sich hat: Durch ihren Vater, einen Reitlehrer, ist sie früh in Kontakt mit Pferden gekommen. Mit »Losgelassenheit« ist dort die physische und psychische Bereitschaft von Reiter und Pferd zur Mitarbeit gemeint. Zwei Voraussetzungen müssen zusammenkommen, wenn die Arbeit gelingen können soll: Der Körper muss bereit sein und die mentale Verfassung muss stimmig sein – unangestrengtes und gelassenes Arbeiten, zügiges Vorangehen ohne Eile. »Und das bringt es für mich auf den Punkt: Wenn du in dieser Weise körperlich und seelisch anwesend sein kannst, dann kannst du eine gute Leistung erbringen. Und wenn es mir so geht, dann habe ich die Losgelassenheit – und dann kannst du mich auf die Leute loslassen!«
Dem haben wir nichts hinzuzufügen… Herzlich willkommen in Haus Ohrbeck!