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Jerusalemer Studienwoche 2024

Gott zwischen den Zeilen – Jerusalem im Spannungsfeld von Religion und Literatur

Datum: 09.11.202416.11.2024


Wer sich dem Phänomen Jerusalem aus jüdisch-christlicher Perspektive nähert, muss mit der Hebräischen Bibel beginnen: Jerusalem ist topografische Angabe und Städtename, steht als Personifikation für das Verhältnis Israels zu Gott und Gottes zu Israel, ist Sehnsuchtsort der Verbannten im Exil. Die literarische Beschäftigung mit Jerusalem reflektiert diese Traditionen und setzt sich mit ihnen auseinander.

Die Studienwoche zu Jerusalem im Spannungsfeld von Religion und Literatur wird sich mit Jerusalem-Literatur aus drei Jahrtausenden in exemplarischer Weise befassen. Nach einem Blick auf Jerusalem-Traditionen in der Hebräischen Bibel folgen die Teilnehmenden den Spuren der spätantiken Pilgerin Egeria, die in Jerusalem verschiedene Kirchen aufsucht und Liturgien erlebt. Jonathan Garfinkel ist demgegenüber ein moderner Jerusalem-Pilger, der in »Gelobtes Haus« die friedliche Koexistenz eines Juden und eines Arabers ersehnt, doch die Diskrepanz von Vorstellung und Wirklichkeit aushalten muss. Seine Pilgerschaft führt ihn zu Künstlerinnen und Siedlern, palästinensischen Aktivisten, in ein arabisches Flüchtlingslager und zur Pessach-Feier mit orthodoxen Freund:innen. Jede vermeintliche Antwort ist vorläufig und wirft neue Fragen auf.

Mit diesen Lektüren wird »Jerusalem« in unterschiedlichen religiösen und säkularen Traditionen in den Blick genommen. Zur Sprache kommen ebenso theologische Deutungen wie Irritationen im Alltag, Fremdheitserfahrungen und Konfliktlinien.

Literatur kann und will Entdeckungen, neue Wahrnehmungen und Perspektiven ermöglichen. Ausgehend von der Lektüre und einführenden Impulsen wird Jerusalem zum Ort der eigenen Beobachtungen und des eigenen Schreibens, das Pastoral, Liturgie und Verkündigung inspirieren kann. Die Abende sind der Begegnung mit Menschen aus dem Heiligen Land und der Auseinandersetzung mit aktuellen Fragestellungen gewidmet.

Alternativprogramm
Nach dem Überfall der Hamas auf Israel sind alle Reisepläne nach Israel mit Unsicherheit behaftet. Sollte es im November 2024 nicht möglich sein, nach Israel zu reisen, dann wird die Fortbildung in verkürzter Form in Berlin stattfinden, bei der die biblischen Texte und Garfinkels »Gelobtes Haus« im Zentrum stehen. In Berlin ist der Veranstaltungsort das Hotel Albrechtshof, Beginn Montag, 11. November, 15:00 Uhr, Ende Freitag, 15. November, 13:00 Uhr.

Inhaltliche Konzeption und verantwortliche Einrichtungen
Angelika Gabriel Fort- und Weiterbildung Freising
Dr.in Regina Heyder Theologisch-Pastorales Institut Mainz
Dr. Ralf Rothenbusch Paulus-Haus, Jerusalem
Dr.in Uta Zwingenberger Bibelforum Bistum Osnabrück

Termin
Samstag, 09.11.2024 (Anreisetag) – Samstag, 16.11.2024 (Abreisetag)

Programmbeginn
20:00 Uhr, Möglichkeit zum Abendessen 18:00 Uhr

Ort
Paulus-Haus, Jerusalem

Kosten (Übernachtung und Halbpension)
990 € bzw. 950 € für Teilnehmende aus den TPI-Trägerdiözesen
Die Anreise nach Jerusalem bzw. nach Berlin ist von den Teilnehmenden selbst zu organisieren und nicht im Preis enthalten. Flüge können in der Regel elf Monate im Voraus gebucht werden; eine frühzeitige Buchung empfiehlt sich auch aus Kostengründen. Bitte schließen Sie für den Flug eine Reiserücktrittsversicherung ab.

Anmeldung bis 28.09.2024
Bitte melden Sie sich über das Anmeldeformular des TPI an.

Sprechen Sie mögliche Zuschüsse mit Ihrer Fortbildungsabteilung ab.

 

Leitung/Referent*innen
Prof. Dr. Ralf Rothenbusch, Prof. Dr. Andreas Bieringer, Dr. Uta Zwingenberger