»Pfiat di« mit Weißwürsten und süßem Senf: Haus Ohrbeck verabschiedet Br. Thomas Abrell ofm
Ins kalte Wasser
Als der Franziskanerorden Bruder Thomas vor 16 Jahren bittet, als Referent in Haus Ohrbeck mitzuarbeiten, springt er buchstäblich ins kalte Wasser: Als waschechten Allgäuer verschlägt es ihn in den hohen Norden, und von seinem ausscheidenden Mitbruder übernimmt er aus dem Stand einen vollen Terminkalender mit Seminaren: In die ganzen neuen Themen musste ich mich damals irgendwie alleine einfuchsen, ich hatte manchmal nicht mehr als den Seminartitel.
Bandbreite – diesseits und jenseits von Haus Ohrbeck
Und eingefuchst hat er sich, in wirklich alles: Die Zahl seiner Seminare ist im Laufe der 16 Jahre ständig gewachsen – und mit ihr eine beeindruckende Bandbreite: Liturgische Fortbildungen und Fortbildungen für Sakristaninnen und Sakristane (die er übrigens gerne süddeutsch Mesner
– mit lang gesprochenem »e« – genannt hat), Kurse zur Ehevorbereitung, Inklusive Seminare für Menschen mit und ohne Behinderung in Zusammenarbeit mit der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück, Feldenkrais-Seminare, Wochenenden für Familien im Advent, Fortbildungen im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung. In Spitzenzeiten,« so Bruder Thomas, »hatte ich 60 Seminare im Jahr.
Bandbreite findet man bei Bruder Thomas auch außerhalb von Haus Ohrbeck: In der Pfarrgemeinde in Holzhausen hat er Gottesdienste geleitet, sich bei den Pfadfindern engagiert, über Jahre in einem Osnabrücker Vokalensemble gesungen, im Sommer als Gastpriester auf Langeoog gearbeitet, jährliche Bergmesse auf der 1.830 Meter hoch gelegenen Tölzer Hütte in seiner Heimat gefeiert und, und, und…
Und jetzt Ökonom?
Ja und nun? Als Ökonom in seinem Orden? Welche Aufgaben warten da auf ihn? Man kann den Ökonom mit einem Finanzminister vergleichen
, erklärt er, ich gebe als Ökonom kein Geld aus, sondern ich habe eine vorbereitende Funktion und eine Kontrollfunktion.
Ein Beispiel: Jede franziskanische Einrichtung stellt jährlich einen Etat auf, aus dem sich Finanzbedarfe ergeben. Bruder Thomas’ neue Aufgabe wird es nun sein, unter Einbeziehung seiner Kenntnis über die einzelnen Einrichtungen die Machbarkeit und Sinnhaftigkeit der gewünschten Finanzbedarfe zu prüfen, zu bewerten und seine Ergebnisse im höchsten Entscheidungsgremium der Franziskaner, dem Definitorium, vorzustellen – das dann letztlich über die Bewilligung von Finanzbedarfen entscheidet.
Eine ganze andere Welt als Haus Ohrbeck also, und uns bleibt nur zu sagen: »Pfiat di, Thomas!« Wir bedanken uns für 16 Jahre herzliche Zusammenarbeit und wünschen dir alles, alles Gute!